Kapitel 16
Passfeder nach DIN 6892

    16.1   Allgemeines
    16.2   Anwendungsbereich der DIN 6892
    16.3   Passfederformen
    16.4   Flächenpressung
    16.5   Zulässige Flächenpressung
    16.6   Anwendungsfaktor
    16.7   Traganteilfaktor
    16.8   Lastverteilungsfaktor
    16.9   Reibschlussfaktor
    16.10   Lastrichtungswechselfaktor
    16.11   Lastspitzenhäufigkeitsfaktor
    16.12   Stützfaktor und Härteeinflussfaktor
    16.13   Eingaben zur Methode B
    16.14   Hinweise zur Methode C
    16.15   Gestaltungshinweise von Passfederverbindungen nach DIN 6892
    16.16   Auslegungsfunktionen
    16.17   Werkstoffauswahl
    16.18   Passfederauswahl- und geometrie
    16.19   Eingabe von Sonderpassfedern
    16.20   Button „Vorwärts“und „Zurück“
    16.21   Meldungsfenster
    16.22   Kurzhilfe
    16.23   Ergebnisse
    16.24   Dokumentation: Protokoll
    16.25   Berechnung speichern
    16.26   Einstellungen
    16.27   Berechnungsbeispiel: Passfeder nach DIN 6892

16.1 Allgemeines

Die Passfederverbindung ist eine mittelbare formschlüssige Welle-Nabe-Verbindung. Die Drehmomentübertragung erfolgt mittelbar von der Welle auf die Nabe über einen Mitnehmer, die Passfeder. Der hauptsächliche Einsatzzweck für Passfederverbindungen ist das Übertragen von statischen/quasistatischen Drehmomenten. Die Passfederverbindung wird mit Einschränkungen auch bei schwellenden und wechselnden Drehmomenten eingesetzt.

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Abbildung 16.1: Allgemeiner Überblick

Ihre Anwendung findet man insbesondere dann, wenn eine gute Montierbarkeit und spätere Demontage der Welle-Nabe-Verbindung (z.B. Austausch oder Instandsetzung) gefordert oder notwendig ist. Das Abscheren der Passfeder kommt sehr selten und dann nur bei Überlasten vor. Der in zahlreichen Dauerversuchen mit Passfederverbindungen nachgewiesene Schwingungsverschleiß infolge Umlaufbiegung und/oder schwingender Torsion ist meist der entscheidende Schädigungsmechanismus, der zum Versagen der Welle-Nabe-Verbindung führt. Beim Festigkeitsnachweis von Passfederverbindungen ist es erforderlich, die folgenden Kriterien zu überprüfen:

Die DIN 6892 unterscheidet verschiedene Methoden für Festigkeitsnachweise für Passfederverbindungen: Methode A, B und C. Die Methoden B und C gemäß Norm sind integriert und stehen für die Berechnung zur Auswahl.

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Abbildung 16.2: Auswahl der Methode
Methode A

Es handelt sich hierbei um einen experimentellen Festigkeitsnachweis am Bauteil unter Praxisbedingungen und/oder um eine umfassende rechnerische Beanspruchungsanalyse der kompletten Passfederverbindung, bestehend aus Welle, Passfeder und Nabe.

Methode B

Die Auslegung erfolgt aufgrund einer genaueren Berücksichtigung der auftretenden Flächenpressungen. Außerdem wird ein Festigkeitsnachweis für die Welle nach dem Nennspannungskonzept durchgeführt.

Methode C

Überschlägige Berechnung der Flächenpressungen und daraus resultierender Abschätzung für die Wellenbeanspruchung.

16.2 Anwendungsbereich der DIN 6892

Die Berechnung erfolgt nach DIN 6892. Die DIN definiert einen Anwendungsbereich:

16.3 Passfederformen

Für die Berechnung stehen die Passfedergeometriedaten nach DIN 6885-1, DIN 6885-2 und DIN 6885-3 inklusive der genormten Längen der Passfedern zur Verfügung. Aus der Normlänge und der gewählten Passfederform wird automatisch die tragende Länge für die Berechnung ermittelt. Zur Auswahl stehen die Passfederformen A bis J.

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Abbildung 16.3: Passfederformen A bis D

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Abbildung 16.4: Passfederformen E bis J

Die tragende Passfederlänge \(l_{tr}\) berechnet sich für die verschiedenen Passfederformen wie folgt:

\(l_{tr}\)tragende Länge

\(l_{PF}\)Normlänge

\(b\)Breite

Die eigene Definition der Passfedergeometrie und tragenden Längen ist für Sonderpassfedern ebenfalls möglich (siehe Kapitel 16.19 „Eingabe von Sonderpassfedern“). Die unterschiedlichen Nuttiefen in Welle und Nabe sowie der Kantenbruch der Passfeder werden bei der Berechnung berücksichtigt. Bei Methode B fließen zusätzlich der Kantenbruch an der Wellen- und an der Nabennut mit in die Berechnung ein.

Werden die tragenden Längen auf manuelle Eingabe gestellt, so kann beispielsweise die tragende Länge \(l_{2tr}\) der Nabennut auch kleiner als \(l_{tr}\) der Passfeder ausgeführt werden. Laut DIN 6892 darf in diesem Fall bei der Welle für die Länge \(l_{1tr}\) von jedem überstehenden prismatischen Teil bis maximal 1 x \(b\) als mittragend gerechnet werden. Da die eAssistant-Software automatisch immer den konservativsten Fall für eine für den Anwender sichere Berechnung zu Grunde legt, wird diese Ausnahmebedingung vom eAssistant nicht automatisch betrachtet.

16.4 Flächenpressung

Die wirksame Flächenpressung zwischen Passfeder und Wellen- bzw. Nabennutwand darf zulässige Grenzwerte nicht überschreiten. Diese zulässigen Werte ergeben sich aus den Werkstofffestigkeiten - für duktile Werkstoffe aus der Streckgrenze (\(R_{p0,2}\) bzw. \(R_{e}\)) und für spröde Werkstoffe aus der Zugfestigkeit \(R_{m}\). Damit kann die Berechnung auch mit weniger üblichen metallischen Werkstoffen durchgeführt werden. Folgende Festigkeitskriterien sind mit entsprechenden Sicherheiten einzuhalten:

\[p_{1,2eqzul} = f_{W}\cdot p_{zul} \quad \mbox {und} \quad S_{Feq} = \frac {p_{eqzul}}{p_{eq}}\]\[p_{1,2maxzul} = f_{L}\cdot p_{zul} \quad \mbox {und} \quad S_{Fmax} = \frac {p_{maxzul}}{p_{max}}\]

Dabei sind \(f_{W}\) der Lastrichtungswechselfaktor und \(f_{L}\) der Lastspitzenhäufigkeitsfaktor. Der Lastrichtungswechselfaktor berücksichtigt den Einfluss der Lastrichtungszahlen auf die zulässige Flächenpressung. Der Lastspitzenhäufigkeitsfaktor erfasst den Einfluss der Lastspitzen auf die maximale Flächenpressung.

Das Berechnungsverfahren gilt für einseitige und mit Einschränkungen auch für wechselseitige Belastung der Passfedern. Die Flächenpressung wird aus dem zu übertragenden Drehmoment berechnet.

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Abbildung 16.5: Geometrie und Flächenpressung an der Passfederverbindung

Die tragenden Nuttiefen \(l_{1tr}\) und \(l_{2tr}\) zwischen Passfeder und Wellen- bzw. Nabennutwand werden mit Hilfe der nachfolgenden Gleichungen ermittelt. Dabei werden die 45\(^{\circ }\)-Schrägungen bzw. Rundungen an der Passfeder sowie an Wellen- bzw. Nabennutkante nach obiger Abbildung berücksichtigt. Dabei gilt:

16.5 Zulässige Flächenpressung

\(f_{S}\)Stützfaktor

\(f_{H}\)Härteeinflussfaktor

16.6 Anwendungsfaktor

Der Anwendungsfaktor \(K_{A}\) wird für die Berechnung des äquivalenten Drehmomentes \(M_{teq}\) analog zur Zahnradberechnung gemäß DIN 3990 mit der nachfolgenden Tabelle bestimmt.

Anwendungsfaktoren \(K_{A}\) nach DIN 3990-1: 1987-121
Arbeitsweise der
Arbeitsweise der getriebenen Maschine




Antriebsmaschine gleichmäßig mäßige Stöße mittlere Stöße starke Stöße
(uniform) (moderate) (heavy)
gleichmäßig (uniform) 1,0 1,25 1,5 1,75
leichte Stöße 1,1 1,35 1,6 1,85
mäßige Stöße (moderate) 1,25 1,5 1,75 2,0
starke Stöße (heavy) 1,5 1,75 2,0 2,25 oder höher
1 Tabelle aus: DIN 3990 Teil 1, Dezember 1987, S. 55, Tab.: A1

16.6.1 Beispiele für die Arbeitsweise der Antriebsmaschine

gleichmäßig: z.B. Elektromotor, Dampfturbine, Gasturbine (geringe, selten auftretende Anfahrmomente)

leichte Stöße: z.B. Elektromotor, Dampfturbine, Gasturbine (größere, häufig auftretende Anfahrmomente)

mäßige Stöße: z.B. Mehrzylinder-Verbennungsmotoren

starke Stöße: z.B. Einzylinder-Verbrennungsmotoren

16.6.2 Beispiele für die Arbeitsweise der getriebenen Maschine

gleichmäßig: z.B. Stromerzeuger; gleichmäßig beschickte Gurtförderer oder Plattenbänder; Förderschnecken; leichte Aufzüge; Verpackungsmaschinen; Vorschubantriebe von Werkzeugmaschinen; Lüfter; leichte Zentrifugen; Kreiselpumpen; Rührer und Mischer für leichte Flüssigkeiten oder Stoffe mit gleichmäßiger Dichte; Scheren; Pressen; Stanzen; Drehwerke; Fahrwerke ...

mäßige Stöße: z.B: Ungleichmäßig (z.B. mit Stückgut) beschickte Gurtförderer oder Plattenbänder; Hauptantriebe von Werkzeugmaschinen; schwere Aufzüge; Drehwerke von Kranen; Industrie- und Grubenlüfter; schwere Zentrifugen; Kreiselpumpen; Rührer und Mischer für zähe Flüssigkeiten oder Stoffe mit unregelmäßiger Dichte, Kolbenpumpen mit mehreren Zylindern, Zuteilpumpen; Extruder (allgemein); Kalander; Drehöfen; Walzwerke, (kontinuierliche Zinkband-, und Aluminiumband- sowie Draht- und Stab-Walzwerke) ...

mittlere Stöße: z.B. Extruder für Gummi; Mischer mit unterbrochenem Betrieb für Gummi und Kunststoffe; Kugelmühlen (leicht); Holzbearbeitung (Sägegatter, Drehmaschinen); Blockwalzenwerke; Hubwerke; Einzylinder-Kolbenpumpen ...

starke Stöße: z.B. Bagger (Schaufelradantriebe), Eimerkettenantriebe; Siebantriebe; Löffelbagger; Kugelmühlen (schwer); Gummikneter; Brecher (Stein, Erz); Hüttenmaschinen; schwere Zuteilpumpen; Rotary-Bohranlagen; Ziegelpressen; Entrindungstrommlen; Schälmaschinen; Kaltbandwalzwerke; Brikettpressen; Kollergänge ...

16.7 Traganteilfaktor

Ungleichmäßiges Tragen bei zwei gleichmäßig am Umfang angeordneten Passfedern entsteht durch herstellungsbedingte Form- und Lageabweichungen der einzelnen Passfedern. Die hierdurch reduzierte Tragfähigkeit der Passfederverbindung wird durch einen Traganteilfaktor \(K_{v}\) berücksichtigt. Wegen der nicht exakt erfassbaren Lastaufteilung werden in der Praxis nicht mehr als zwei Passfedern eingesetzt.

\[K_{v}=\frac {1}{i \cdot \varphi }\]

Im Gegensatz zur Berechnung der äquivalenten Flächenpressung kann bei der Berechnung der maximalen Flächenpressung ein höherer Traganteil \(\varphi \) angesetzt werden, da ein in einzelnen Lastspitzen auftretendes Drehmoment \(M_{tmax}\) durch Verformungen an der Passfeder und im Nutgrund zu einem höheren Traganteil führt. Bei Anwendung dieser Traganteile werden duktile Werkstoffe mit ausgeprägter Fließgrenze sowie ausreichende Fertigungsgenauigkeit vorausgesetzt. Für spröde Werkstoffe (z.B. Grauguss) liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse über die Tragfähigkeit bei zwei Passfedern vor.

16.8 Lastverteilungsfaktor

Der Lastverteilungsfaktor \(K_{\lambda }\) berücksichtigt die inhomogene Lastverteilung über die Nutlänge und die Lastein- bzw. -ableitungsverhältnisse in der Passfederverbindung. Bei zwei Passfedern wird hierbei das ungleichförmige Tragen durch folgende Annahme berücksichtigt:

Der Faktor \(K_{\lambda }\) ist von der Art der Lastein- bzw. -ableitung abhängig. Es werden unabgängig von der Momentenflussrichtung innerhalb der Passfederverbindung drei Fälle unterschieden.

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Abbildung 16.6: Lastein- bzw. -ableitung

Bei einer abgesetzten Nabe bedeuten (siehe obere Abbildung):

\(D_{1}\)kleiner Außendurchmesser bei abgesetzter Nabe

\(D_{2}\)großer Außendurchmesser bei abgesetzter Nabe

\(a_{0}\)Abstand zwischen den axialen Schnittebenen durch N und W

\(c\)Breite des Nabenteiles mit \(D_{2}\) innerhalb des tragenden Passfederteils, d. h. \(c \leq l_{tr}\)

Punkt \(N\): idealisierte Stelle der Last- bzw. -ableitung in der Nabe

Punkt \(W\): kennzeichnet den Beginn der Lastein- bzw. -ableitung zwischen Welle und Passfeder

\(D\)ist der Nabenaußendurchmesser bzw. bei abgesetzter Nabe der Außendurchmesser des Ersatzzylinders mit gleicher Verdrehsteifigkeit. Der Ersatzaußendurchmesser wird wie folgt berechnet:

\[D = \frac {D_{2}} {\sqrt [4] {\left (\frac {D_{2}}{D_{1}}\right )^{4}\left (1-\frac {c}{l_{tr}}\right ) + \frac {c}{l_{tr}}}}\]

Der Faktor \(K_{\lambda e}\) wird in Abhängigkeit von \(a_{0}/l_{tr}\) mit den Diagrammen in den Bildern 3, 4 und 5 der DIN 6892 ermittelt. Diese Diagramme sind programmtechnisch über entsprechende Funktionen in das Berechnungsmodul integriert. Die Diagramme gelten jeweils für ein bestimmtes Verhältnis \(a_{0}/l_{tr}\) \((a_{0}/l_{tr} = 0; 0,5; 1)\). Für andere Verhältnisse \(a_{0}/l_{tr}\) wird zwischen den ermittelten Werten aus zwei Diagrammen interpoliert.

16.9 Reibschlussfaktor

Bei einer Übermaßpassung wird ein Teil des Drehmomentes durch Reibschluss übertragen. Das kann über den Reibschlussfaktor \(K_{R}\) berücksichtigt werden. Dies soll aber nur bei der Berechnung der maximalen wirksamen Flächenpressung \(p_{max}\) Berücksichtigung finden. Bei schwingender Last hemmt eine Übermaßpassung außerdem das Auftreten von Schwingungsverschleiß. Eine Spiel- oder Übergangspassung wirkt sich nachteilig auf die Wellenfestigkeit aus. Zur Bestimmung des Reibschlussfaktors ist von dem minimalen Reibschlussmoment \(M_{tRmin}\) der Übermaßpassung auszugehen. Dieses kann z. B. nach DIN 7190 für die nutfreie Bohrung bestimmt werden. Der aufgrund der Passfeder gegenüber der nutfreien Bohrung reduzierte Fugendruck, wird durch den Faktor \(q\) berücksichtigt. Das für die Kraftübertragung wirksame Reibschlussmoment wird damit vermindert. In erster Näherung kann bei einer Passfeder \(q\) = 0,8 gesetzt werden.

Mit dem im Verlauf der gesamten Betriebszeit auftretenden maximalen Spitzendrehmoment \(M_{tmax}\) gilt für:

\[M_{tmax} > q_{max} \cdot M_{tRmin}\]

\[K_{Rmax} = \frac {M_{tmax} - q_{max} \cdot M_{tRmin}}{M_{tmax}} \quad \mbox {mit} \quad q_{max} = 0,8\]

Für \(M_{tmax}\leq q_{max} \cdot M_{tRmin}\) wird das Spitzendrehmoment durch den gestörten Querpressverband reibschlüssig übertragen. Die in der Passfederverbindung auftretende Flächenpressung ist in diesem Fall nicht maßgeblich. Die Überprüfung der maximalen Flächenpressung \(p_{max}\) kann nach DIN 6892 entfallen, wird aber hier immer mit durchgeführt.

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Abbildung 16.7: Reibschlussmoment

Hinweis: Für spröde Werkstoffe (z.B. Grauguss) ist keine Übermaßpassung zulässig.

16.10 Lastrichtungswechselfaktor

Passfederverbindungen sind auch bei wechselnder Drehmomentrichtung bedingt einsetzbar. Allerdings wird die Lebensdauer begrenzt, wenn es zum ständigen Rutschen zwischen Welle und Nabe und damit zum Ausschlagen der Passfederverbindung kommt. Es werden zwei Fälle unterschieden:

Fall 1: Einseitige Passfederbelastung bei wechselnder Belastungsrichtung. Die maximalen Drehmomente in Rückwärtsrichtung (entgegen der Hauptlastrichtung) überschreiten den wirksamen Anteil des minimalen Reibschlussmoments nicht.

\[M_{tmaxR\ddot {u}ck} \leq q_{eq} \cdot M_{tRmin} \quad \quad \quad f_{W} = 1\]

Fall 2: Wechselseitige Passfederbelastung bei wechselnder Belastungsrichtung. Die maximalen Drehmomente überschreiten in beiden Richtungen den wirksamen Anteil des minimalen Reibschlussmoments.

\[M_{tmax} > q_{max} \cdot M_{tRmin}\quad \mbox {und} \quad M_{tmaxR\ddot {u}ck} > q_{max} \cdot M_{tRmin} \quad \quad \quad f_{W} \leq 1 \]

Im Fall 2 ist der Lastrichtungswechselfaktor \(f_{W}\) abhängig von der Häufigkeit \(N_{W}\) der Lastrichtungswechsel für die Passfeder.

Die aufgrund von Sonderereignissen auftretenden Lastrichtungswechsel sind hier ebenfalls zu berücksichtigen.

16.11 Lastspitzenhäufigkeitsfaktor

Unter Lastspitzen versteht man diejenigen Sonderereignisse, bei denen das Drehmoment betragsmäßig das äquivalente Drehmoment \(M_{teq}\) deutlich übersteigt. Diese Sonderereignisse können auftreten durch Anfahrstöße, Kurzschlussmomente, Notbremsmomente, schlagartige Blockierungen usw. Die Häufigkeit \(N_{L}\) dieser Lastspitzen während der gesamten Betriebsdauer ist abzuschätzen.

Für einzelne Lastspitzen ist je nach Duktilität des Werkstoffes das 1,3- bis 1,5-fache der dauernd ertragbaren Flächenpressung zulässig. Der Verlauf von \(f_{L}\) für duktile und spröde Werkstoffe über die Häufigkeit \(N_{L}\) zeigt die folgende Abbildung.

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Abbildung 16.8: Lastspitzenhäufigkeitsfaktor \(f_{L}\)

16.12 Stützfaktor und Härteeinflussfaktor

Über den Stützfaktor \(f_{S}\) kann eine Stützwirkung berücksichtigt werden, die bei druckbeanspruchten Bauteilen auftritt. Aufgrund des höher beanspruchten Werkstoffvolumens ist die Stützwirkung bei der Nabe höher als bei Wellen und Passfedern.

Durch den Härteeinflussfaktor \(f_{H}\), der sich aus dem Verhältnis von Oberflächen- zu Kernfestigkeit bei oberflächengehärteten Bauteilen berechnet, kann eine dadurch bedingte Erhöhung der zulässigen Flächenpressung berücksichtigt werden (siehe Tabelle: Stütz- und Härteeinflussfaktoren für verschiedene Werkstoffe). Bei ungenügender Kenntnis der Werkstoffeigenschaften ist mit dem kleineren Wert von \(f_{S}\) zu rechnen.

Hinweis: Wenn Sie den Werkstoff in der Werkstoffdatenbank auf den Eintrag „benutzerdefiniert“ setzen, dann können Sie einen eigenen Stützfaktor \(f_{S}\) definieren.

Stütz- und Härteeinflussfaktoren für verschiedene Werkstoffe nach DIN 68922
Bauteil Werkstoff \(f_{S}\) \(f_{H}\)
Passfeder Baustahl nach DIN EN 10025 1,1 - 1,4 1,0
Blankstahl nach DIN EN 10277-5 1,1 - 1,4 1,0
Vergütungsstahl nach DIN EN 10083-1 und DIN EN 10083-2 1,1 - 1,4 1,0
einsatzgehärteter Stahl nach DIN EN 10084 1,1 - 1,4 1,15

Welle Baustahl nach DIN EN 10025 1,3 - 1,7 1,0
Vergütungsstahl nach DIN EN 10083-1 und DIN EN 10083-2 1,3 - 1,7 1,0
einsatzgehärteter Stahl nach DIN 17210 1,3 - 1,7 1,15
Grauguss mit Kugelgraphit nach DIN EN 1563 1,3 - 1,7 1,0
Stahlguss nach DIN 1681 1,3 - 1,7 1,0
Grauguss mit Lamellengraphit nach DIN EN 1561 1,1 - 1,4 -
Nabe Baustahl nach DIN EN 10025 1,5 1,0
Vergütungsstahl nach DIN EN 10083-1 und DIN EN 10083-2 1,5 1,0
einsatzgehärter Stahl nach DIN 17210 1,5 1,15
Grauguss mit Kugelgraphit nach DIN EN 1563 1,5 1,0
Stahlguss nach DIN 1681 1,5 1,0
Grauguss mit Lamellengraphit nach DIN EN 1561 2,0 -
2 Tabelle aus: DIN 6892:2012-08, S. 25, Anhang B, Tabelle B.1. Stütz- und Härteeinflussfaktoren für verschiedene Werkstoffe

16.13 Eingaben zur Methode B

Die Auslegung erfolgt aufgrund einer genaueren Berücksichtigung der auftretenden Flächenpressungen. Außerdem wird ein Festigkeitsnachweis für die Welle nach dem Nennspannungskonzept durchgeführt. Die entsprechende Methode kann aus der Listbox ausgewählt werden. Die Rechenmethode B erfordert zusätzliche Eingaben. Klicken Sie auf den Button „Eingaben Methode B“.

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Abbildung 16.9: Button „Eingaben Methode B“

Es öffnet sich ein neues Fenster.

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Abbildung 16.10: Eingaben Methode B

Die folgenden Eingabe lassen sich definieren:

16.14 Hinweise zur Methode C

Die Berechnungsmethode C der DIN 6892 ist nur zur überschlägigen Dimensionierung von Passfederverbindungen geeignet. Die Methode geht von folgenden vereinfachten Annahmen aus:

Anwendungsgrenzen:

16.15 Gestaltungshinweise von Passfederverbindungen nach DIN 6892

16.15.1 Nabengeometrie und Lastableitung aus der Nabe

Die Ebenen für Lasteinleitung und Lastableitung sind mit möglichst großem Abstand \(a_{0}\) auszuführen.

16.15.2 Passfederlänge

Die Passfederlänge \(l_{tr}\) sollte so gewählt werden, dass für das Verhältnis \(l_{tr}/d\) ein Wert von 1,3 nicht erheblich überschritten wird. Grund dafür ist das ungleichmäßige Tragen der Passfeder über der Länge.

16.15.3 Wellenabsätze

Ein am Nutende angeordneter Wellenabsatz wirkt sich gegenüber der nicht abgesetzten Welle günstig auf die dynamische Festigkeit aus. Das Einschneiden der Nut in den Wellenabsatz hinein verändert die Kerbwirkungszahl nicht. Spezielle Schaftfräsernuten (siehe Nutform N1 nach DIN 6885-1) sind bevorzugt in den größeren Wellendurchmesser zu legen.

16.15.4 Nutform in der Welle

Die Scheibenfräsernut (siehe Nutform N2 nach DIN 6885-1) reduziert die maximale Biegebeanspruchung gegenüber der rundstirnigen Nutform N1 am deutlichsten.

16.15.5 Passfederform

Die Gestaltfestigkeit von Passfederverbindungen mit Schaftfräsernut (siehe Nutform N1 nach DIN 6885-1) ist unabhängig von der verwendeten Passfederform (rundstirnige Passfeder; Form A nach DIN 6885-1 bzw. geradstirnige Passfeder; Form B nach DIN 6885-1).

Festgeschraubte Passfeder (siehe Form E nach DIN 6885-1) führt zu niedrigeren Beanspruchungen gegenüber der Passfederform A.

16.16 Auslegungsfunktionen

Bei den Auslegungsfunktionen (Taschenrechner-Button), wird der gesuchte Eingabewert so bestimmt, dass die gewünschte Mindestsicherheit erreicht wird. Diese Mindestsicherheit ist standardmäßig mit dem Wert „1.2“ eingestellt. Um die vorgegebene Sicherheit zu verändern, klicken Sie auf den Button „Einstellungen“. Durch die folgenden Auslegungsfunktionen (Taschenrechner) werden Sie optimal unterstützt:

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Auslegen des Wellendurchmessers auf Mindestsicherheit

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Auslegen des Nenndrehmomentes auf Mindestsicherheit

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Auslegen des maximalen Lastspitzendrehmomentes
auf Mindestsicherheit

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Auslegen der Passfedernormlänge auf Mindestsicherheit

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Auslegen der Passfederlänge auf Mindestsicherheit

16.17 Werkstoffauswahl

Wählen Sie die Werkstoffe mit Hilfe der Listbox aus. Über den Eintrag „Benutzerdefiniert“ können Sie einen individuellen Werkstoff eintragen. Klicken Sie auf den Button „Werkstoff“, dann gelangen Sie zur Werkstoffdatenbank. Dort erhalten Sie weitere detaillierte Informationen zum Werkstoff bzw. auch hier die Eingabemöglichkeit für einen benutzerdefinierten Werkstoff. Das gilt den Werkstoff für Welle, Nabe und Passfeder.

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Abbildung 16.11: Werkstoffdatenbank
Eigenen Werkstoff definieren

Sollten Sie in der Werkstoffdatenbank nicht den richtigen Werkstoff finden, so können Sie auch hier Ihren individuellen Werkstoff anlegen. Wenn Sie die Option „Benutzerdefiniert“ auswählen, dann werden die entsprechenden Eingabefelder freigegeben und Sie können Ihre individuellen Daten festlegen. Bestätigen Sie anschließend mit dem „OK“-Button. Ihre Eingaben werden beim Speichern in der Berechnungsdatei mitgespeichert. Wählen Sie allerdings im Modul einen anderen Werkstoff aus der Listbox aus, gehen Ihre individuell definierten Angaben verloren. Diese müssen Sie anschließend erneut eingeben.

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Abbildung 16.12: Eigene Eingabe eines Werkstoffes

16.18 Passfederauswahl- und geometrie

Mit Hilfe des Button „Passfeder“ lässt sich die Passfederform einfach und schnell auswählen.

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Abbildung 16.13: Button „Passfeder“

Die Geometriedatenbank wird geöffnet, woraus die entsprechende Passfeder ausgewählt werden kann.

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Abbildung 16.14: Auswahldialog für die Passfedergeometrie

In der Datenbank steht die Passfederauswahl nach DIN 6885 Blatt 1 bis 3 bereit. Hier kann schnell die Passfederform A bis J und Größe ausgewählt werden. Zusätzlich sind die zugehörigen genormten Längen für die Passfederformen hinterlegt. Mit einem Klick auf den Button „OK“ werden die Werte in die Hauptmaske übernommen.

16.19 Eingabe von Sonderpassfedern

Die Geometriedatenbank bietet die Möglichkeit, Sonderpassfedern zu berechnen. Die Passfedergeometrie kann abweichend von der Norm beliebig definiert werden. Auch hier stehen die Passfederformen A bis J zur Auswahl. Für den Fall, dass Sie eine Sonderpassfeder auslegen möchten, klicken Sie in der Hauptmaske auf den Button „Passfeder“, um in die Geometriedatenbank zu gelangen. Aktivieren Sie die Option „Eigene Eingabe“ und wählen Sie die passenden Abmessungen aus der Liste oder geben Sie die Abmessungen direkt ein.

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Abbildung 16.15: Eigene Eingabe

16.19.1 Tragende Länge bei Sonderpassfedern

Für Sonderpassfedern können Sie eine eigene tragende Länge definieren. Wählen Sie aus der Listbox für die Normlänge „eigene Eingabe“ aus. Anschließend können Sie im Eingabefeld für die tragende Länge Ihren eigenen Wert festlegen.

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Abbildung 16.16: Eigene Eingabe

Für die Welle und Nabe können Sie jeweils unterschiedliche tragende Längen vorgeben. Dazu aktivieren Sie das Eingabefeld der tragenden Länge für die Welle und Nabe.

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Abbildung 16.17: Tragende Länge für die Welle und Nabe

16.20 Button „Vorwärts“ und „Zurück“

Mit dem Button „Zurück“ können Sie vorhergegangene Eingaben zurücksetzen. Wenn Sie eine rückgängiggemachte Eingabe wiederherstellen möchten, dann klicken Sie auf den Button „Vorwärts“.

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Abbildung 16.18: Button „Vorwärts“ und „Zurück“

16.21 Meldungsfenster

Das Berechnungsmodul enthält ein Meldungsfenster, in denen Informationen, Hinweise oder Warnungen aufgelistet werden. Die eAssistant-Software erkennt bereits während der Dateneingabe auftretende Fehler und zeigt Ihnen sogleich Lösungsvorschläge im Meldungsfenster an. Wenn Sie die verschiedenen Hinweise und Warnungen beachten und befolgen, lassen sich schnell Fehler in Ihrer Berechnung beheben.

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Abbildung 16.19: Meldungsfenster

16.22 Kurzhilfe

Bewegen Sie den Mauszeiger über ein Eingabefeld oder über einen Button, so erhalten Sie zusätzliche Informationen, die Ihnen in der Kurzhilfe angezeigt werden.

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Abbildung 16.20: Kurzhilfe

16.23 Ergebnisse

Die Sicherheiten bei der Betriebsbelastung und bei der maximalen Belastung für alle drei Komponenten, also Welle, Nabe und Passfeder, werden bereits während jeder Eingabe berechnet und immer aktuell im Ergebnisfeld angezeigt.

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Abbildung 16.21: Ergebnisse

Die Angaben der Ergebnisse erfolgt jeweils für die äquivalente Flächenpressung, die Flächenpressung bei Lastspitze sowie die Sicherheit bei Betriebsbelastung und Spitzenbelastung. Es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe neu durchgerechnet. Dadurch werden jegliche Veränderungen der Eingabewerte auf die Ergebnisse schnell sichtbar. Werden die Mindestsicherheiten nicht erfüllt, so wird das Ergebnis mit einer roten Markierung angezeigt. Grundsätzlich können Sie jede Eingabe mit der Enter-Taste oder mit einem Klick in ein neues Eingabefeld abschließen. Alternativ können Sie mit der Tab-Taste durch die Eingabemaske springen oder nach jeder Eingabe auf den Button „Berechnen“ klicken. Auch hierbei werden die Werte entsprechend übernommen und die Ergebnisse sofort in der Übersicht angezeigt.

16.24 Dokumentation: Protokoll

Nach Abschluss Ihrer Berechnungen können Sie ein Protokoll generieren. Klicken Sie auf den Button „Protokoll“. Dieses Protokoll enthält die Angabe der Berechnungsmethode, alle Eingabedaten sowie die detaillierten, nachvollziehbaren Berechnungsergebnisse.

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Abbildung 16.22: Button „Protokoll“

Über ein Inhaltsverzeichnis gelangen Sie schnell zu den für Sie wichtigen Daten. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen. Das Berechnungsprotokoll lässt sich drucken oder speichern:

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Abbildung 16.23: Berechnungsprotokoll

16.25 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAssistant-Server oder auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 16.24: Button „Speichern“

Um die Berechnung lokal auf Ihrem Rechner zu speichern, müssen Sie die Option „Lokal“ im Berechnungsmodul aktivieren.

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Abbildung 16.25: Windows-Dialog zum Speichern

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAssistant-Server speichern. Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“.

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Abbildung 16.26: Berechnung speichern

16.26 Einstellungen

Unter dem Menüpunkt „Einstellungen“ kann die Mindestsicherheit vorgegeben werden. Zusätzlich kann das Einheitensystem sowie die gewünschte Anzahl von Nachkommastellen für die Ausgabe der Zahlenwerte im Protokoll eingestellt werden.

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Abbildung 16.27: Button „Einstellungen“

16.27 Berechnungsbeispiel: Passfeder nach DIN 6892

16.27.1 Berechnungsmodul starten

Melden Sie sich auf der Startseite www.eAssistant.eu mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an. Um das Berechnungsmodul zu starten, klicken Sie in der Baumstruktur auf der linken Seite auf den Menüpunkt „Verbindungen“ und anschließend auf „Passfeder“.

16.27.2 Berechnungsbeispiel

Für die folgende Welle-Nabe-Verbindung soll ein Festigkeitsnachweis durchgeführt werden (siehe auch DIN 6892, Beispiel E.2). Die folgenden Eingabewerte sind vorgegeben:

Wellendurchmesser = 60 mm

Anwendungsfaktor = 1.75

Nabenaußendurchmesser \(D_{2}\) = 120 mm

Berechnungsmethode = B

Betriebsnenndrehmoment \(M{tnenn}\) = 1.950 Nm

Min. Reibschlussmoment \(M_{tRmin}\) = 1.250 Nm

Max. Lastspitzendrehmoment \(M_{tmax}\) = 3.900 Nm

Lastspitzen \(N_{L}\) = 500

Werkstoff Welle = C45 vergütet

Werkstoff Nabe = 34CrNiMo6 vergütet

Passfeder = DIN 6885.1 AB 18 x 11 x 100

Werkstoff Passfeder = 34CrNiMo6 vergütet

Normlänge Passfeder = 100 mm

Anzahl Passfedern = 1

Eingaben Methode B:

Belastungsart = Lastrichtungswechsel mit zeitlich langsamem Momentenanstieg

Lastrichtungswechsel = \(10^{6}\)

Max. Rückwärtsdrehmoment \(M_{tmaxRueck}\) = 3900 Nm

Kleiner Außendurchmesser \(D_{1}\) = 120 mm

Großer Außendurchmesser \(D_{2}\) = 120 mm

Breite der Nabe innerhalb von \(l_{tr}\) = 91 mm

Axialer Abstand \(a_{0}\) = 45.5 mm

Schrägung/Rundung Wellennutkante \(s_{1}\) = 1.0 mm

Schrägung/Rundung Nabennutkante \(s_{2}\) = 1.0 mm

16.27.3 Durchführung der Berechnung

Geben Sie die Eingabewerte ein. Bereits während Sie die Daten in die Eingabefelder eingeben, wird die Berechnung automatisch durchgeführt.

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Abbildung 16.28: Eingabe der Daten

Dabei kann es vorkommen, dass bei der Eingabe der Daten die Ergebnisse rot markiert werden. Fahren Sie trotzdem mit der kompletten Eingabe Ihrer Daten fort. Bei der Eingabe der Lastspitzen \(N_{L}\) wählen Sie aus der Listbox den Eintrag „eigene Eingabe“ aus. Geben Sie in das nebenstehende Eingabefeld den Wert „500“ ein.

Berechnungsmethode B

Eine überschlägige Berechnung nach Methode C ist hier wegen der Richtungsumkehr des Momentes nicht möglich. Wählen Sie die Berechnungsmethode B aus.

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Abbildung 16.29: Berechnungsmethode B auswählen

Das Fenster „Eingabewerte Methode B“ öffnet sich und alle notwendigen Eingaben zur Methode B können ergänzt werden.

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Abbildung 16.30: Berechnungsmethode B

Hinweis: Möchten Sie später Veränderungen bei den Eingaben vornehmen, so klicken Sie auf den Button „Eingaben Methode B“ und Sie gelangen wieder in die Eingabemaske.

Eingaben zur Welle und Nabe

Legen Sie den Werkstoff der Welle und der Nabe fest. Im Beispiel ist der Werkstoff für die Welle mit „C45 vergütet“ vorgegeben, der Werkstoff für Nabe ist „34CrNiMo6 vergütet“. Beide Werkstoffe lassen sich sofort aus der Listbox auswählen.

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Abbildung 16.31: Auswahl des Werkstoffes für Welle und Nabe

Wählen Sie den Werkstoff aus der Listbox oder klicken Sie auf den Button „Werkstoff“, um zur Werkstoffdatenbank zu gelangen. Auch hier können Sie den Werkstoff auswählen. Außerdem erhalten Sie jeweils zusätzliche Informationen zur Quelle, Materialwert, Streck-/Dehngrenze, Härteeinflussfaktor sowie zum Stützfaktor.

Eingaben zur Passfeder

Für ein komfortables Arbeiten steht Ihnen eine Passfederauswahl nach DIN 6885 Blatt 1 bis 3 zur Verfügung. Hier können Sie die Passfederform und Größe auswählen. Die zugehörigen genormten Längen für die Passfederformen sind ebenfalls hinterlegt. Die Abmessungen für die Passfeder sind wie folgt vorgegeben: DIN 6885.1 AB 18 x 11 x 100

Normlänge

Um die Normlänge der Passfeder festzulegen, wählen Sie in der Listbox den Wert „100“ aus.

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Abbildung 16.32: Normlänge
Passfederauswahl

Klicken Sie auf den Button „Passfeder“, um die Passfederform auszuwählen.

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Abbildung 16.33: Button „Passfeder“

In der Geometriedatenbank wird die passende genormte Passfeder angezeigt. Wählen Sie die Passfedergeometrie „DIN 6885 Blatt 1-8/1968“ sowie die Passfederform „AB“ aus der Listbox aus. Mit dem Button „OK“ übernehmen Sie die Werte in die Hauptmaske.

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Abbildung 16.34: Auswahldialog für die Passfedergeometrie

Auswahl des Werkstoffes

Wählen Sie direkt aus der Listbox den vorgegebenen Werkstoff „34CrNiMo6 vergütet“ aus. Brauchen Sie detailliertere Informationen zum Werkstoff, dann gelangen Sie über den Button „Werkstoff“ in die Werkstoffdatenbank.

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Abbildung 16.35: Werkstoff für die Passfeder
Tragende Länge und Anzahl der Passfeder

Die tragende Länge \(l_{tr}\) errechnet sich automatisch aus der bereits angegebenen Normlänge. Über die Listbox wählen Sie die Anzahl der Passfedern aus. Als Anzahl haben wir eine Passfeder vorgegeben.

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Abbildung 16.36: Tragende Länge und Anzahl der Passfeder

16.27.4 Ergebnisse

Die Sicherheiten bei der Betriebsbelastung und bei der maximalen Belastung für alle drei Komponenten (Welle, Nabe und Passfeder) werden bereits während der Eingabe berechnet und im Ergebnisfeld übersichtlich angezeigt. Die Angaben der Ergebnisse erfolgt jeweils für die äquivalente Flächenpressung, die Flächenpressung bei Lastspitze sowie die Sicherheit bei Betriebsbelastung und Spitzenbelastung.

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Abbildung 16.37: Ergebnis der Berechnung

In diesem Berechnungsbeispiel wird die Sicherheit für die Welle rot markiert. Das bedeutet, dass die Mindestsicherheit nicht erfüllt wird. Außerdem erhalten Sie eine entsprechende Meldung im Meldungsfenster. Die Passfederverbindung ist für dieses Beispiel nicht geeignet. Die vorgesehene Passfederverbindung erweist sich aufgrund der permanenten dynamischen Belastung als nicht dauerfest.

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Abbildung 16.38: Meldungsfenster

Auslegung des Wellendurchmessers auf Mindestsicherheit

Mit einem Klick kann die Passfederverbindung so ausgelegt werden, dass die vorgegebene Sollsicherheit von „1.2“ erreicht wird. Klicken Sie dazu auf den Auslegungsbutton (Taschenrechner) für den Wellendurchmesser.

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Abbildung 16.39: Auslegungsbutton für den Wellendurchmesser

Jetzt wird der neue Wellendurchmesser bestimmt.

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Abbildung 16.40: Neuer Wellendurchmesser

Der Wellendurchmesser beträgt jetzt \(d\) = 75.1 mm. Damit ist Sicherheit von mindestens 1.2 erfüllt und die Passfeder ist somit für diesen Anwendungsfall geeignet. Durch einen anderen Werkstoff kann die Sicherheit sogar noch erhöht werden.

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Abbildung 16.41: Ergebnis

Da sich durch die Auslegung der Wellendurchmesser vergrößert hat, wurde auch automatisch eine neue Passfedergröße ermittelt. Klicken Sie auf den Button „Passfeder“, dann wird Ihnen die größere Passfeder angezeigt.

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Abbildung 16.42: Neue Passfeder

16.27.5 Dokumentation: Protokoll

Über den Button „Protokoll“ können Sie ein Protokoll erzeugen. Dieses Protokoll enthält die Angabe der Berechnungsmethode, alle Eingabedaten sowie die detaillierten, nachvollziehbaren Berechnungsergebnisse.

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Abbildung 16.43: Button „Protokoll“

Über ein Inhaltsverzeichnis gelangen Sie schnell zu den für Sie wichtigen Daten. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen.

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Abbildung 16.44: Berechnungsprotokoll

Das Berechnungsprotokoll lässt sich drucken oder speichern:

16.27.6 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAssistant-Server oder auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 16.45: Button „Speichern“

Um die Berechnung lokal auf Ihrem Rechner zu speichern, müssen Sie die Option „Lokal“ im Berechnungsmodul aktivieren.

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Abbildung 16.46: Windows-Dialog zum Speichern

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAssistant-Server speichern. Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“.

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Abbildung 16.47: Berechnung speichern

Für weitere Fragen, Informationen oder auch Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung. Sie erreichen unser Support-Team über die E-Mail eAssistant@gwj.de oder unter der Telefon-Nr. +49 (0) 531 129 399-0.